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Newsletter 01/2003

Tausend Kraniche für die Gesundheit

Origami - Papierfalten

Origami

Papierfalten

Früher galt das Papierfalten in Japan religiösen Anlässen, aber bald entdeckte man, dass es auch einfach nur Spaß macht, Tiere, Schachteln oder Figuren zu falten. Nebenbei schmücken diese Gegenstände die japanischen Häuser und Wohnungen bis heute.

Jedes japanische Kind lernt von seiner Mutter, wie man einen Kranich faltet. Der Kranich ist ein besonderes Symbol, da er nach der japanischen Legende tausend Jahre lebt. Und so glaubt man in Japan, dass der Kranke, der tausend Kraniche faltet, wieder gesund wird. Dies hoffte auch die kleine Sadako Sasaki, die den Abwurf der Atombombe auf Hiroshima zunächst überlebte, aber später an Leukämie erkrankte. Aus ihren Medikamententüten faltete sie 644 Kraniche, bevor sie starb. Ihre Schulkameraden und Freunde falteten die restlichen Kraniche und sie wurden Sadako mit ins Grab gelegt. Bis heute treffen aus aller Welt gefaltete Kraniche in Hiroshima ein, die am Denkmal der verstorbenen Kinder im Friedenspark niedergelegt werden. Dort machen sie dem Besucher mit ihren leuchtenden Farben Hoffnung.

Hiroshima - Denkmal der verstorbenen Kinder im Friedenspark.

Auch Erwachsene unterliegen weltweit der Faszination des Faltens. Um die Geschicklichkeit von Chirurgen zu verbessern gab es einen Wettbewerb, bei dem es galt, den kleinsten flatternden Vogel zu falten. Professor Y. Watanabe gewann mit einem Vogel, den er mit Mikroskop und Nadel aus einem Quadrat von nur 1mm Seitenlänge gefaltet hatte. Und der Papierkünstler Roy Bolt faltete mit vier Helfern einen lebensgroßen Elefanten aus einem 78 qm großen Stück Papier.